Ich höre – also bin ich.
Was für ein kraftvoller Satz!
Es sind bestimmt schon 20 Jahre her, als ich dieses für mich sehr beeindruckende Buch „Ich höre – also bin ich“ von Joachim Ernst Berendt gelesen habe. Das hat Spuren hinterlassen. Deswegen möchte ich es dir als erstes an dieser Stelle empfehlen.
Wie alles beginnt
Es ist so inspirierend und wunderbar, wie er beschreibt, dass wir schon im Mutterleib als winzige kleine Wesen bestrebt sind, unbedingt den Herzschlag unserer Mutter hören zu wollen. Wir sind noch keinen Zentimeter groß – und schon beginnen die Ohren zu wachsen. Bereits viereinhalb Monate nach der Befruchtung ist unser eigentliches Hörorgan, das sogenannte Labyrinth mit der Cochlea, komplett fertig.
In allem sind wir von unserer Mutter abhängig – Atmung, Ernährung, Blutkreislauf. Doch eines wollen wir unbedingt selbst: hören!
Hören ist Hochleistung
Der Hörsinn ist der differenzierteste und sensibelste unserer Sinne. Das Ohr verarbeitet mehr als doppelt so viele Sinneseindrücke wie das Auge. Die Hörschnecke kann rund 7.000 verschiedene Tonhöhen unterscheiden. Und bis auf zwei Grad genau können manche Menschen die Richtung bestimmen, aus der ein kurzer Schall kommt.
Nicht alle Schallinformationen dringen in unser Bewusstsein – das Gehirn filtert Geräusche heraus, die es für unwichtig hält. Und trotzdem: Wir hören ununterbrochen.
Was passiert beim Hören?
Wir hören, wenn Schallwellen durch die Luft an unser Trommelfell übertragen werden. Von dort gelangen sie ins Mittelohr und weiter ins Innenohr, wo sie in elektrische Impulse umgewandelt werden. Diese Impulse leitet der Hörnerv an das Hörzentrum im Gehirn. Wir können unsere Ohren nicht ausschalten – sie senden fortlaufend Informationen, bewusst oder unbewusst.
Das Hören erschließt uns die Welt
Das Ohr öffnet uns die äußere wie die innere Welt. Manche Lebewesen nutzen es sogar noch anders: Elefanten zum Beispiel haben ihre eigene Klimaanlage dabei – sie kühlen sich mit ihren Ohren, weil sie nicht schwitzen können.
Und die „Braune Langohren“-Fledermaus? Ihre Ohren sind fast so lang wie ihr Körper! Sie jagt Insekten, besonders Nachtfalter – nicht nur mit Echolot, sondern weil sie deren Krabbeln hört. Erstaunlich, oder?
Lasst uns wieder hören!
Wenn wir uns mehr auf das Hören konzentrieren, leben wir intensiver. Am lebendigsten bin ich immer dann, wenn ich nicht denke – im Klang einer Landschaft, auf einem Berggipfel oder eingetaucht in Musik.
Ich möchte dich einladen, mit mir eine kleine Reise zu deinen Ohren zu machen: „Spitz deine Ohren“ – eine geführte Meditation mit Impulsen für bewusstes Hören.
Hier gelangst du direkt zu YouTube
Nutze dieses kleine Check-in deiner Ohren, um dich vor dem Üben einzustimmen, in die Präsenz zu kommen und deine Sinne – besonders das Hören – zu schärfen.
Ich wünsche dir eine schöne Erfahrung. 💚